Meisterlicher 9:0-Sieg gegen SSV Mettmann
Die Wende kam unter dem Vorsitz von Emil Clemerius in der Saison 1952/53: Aufstieg in die Bezirksklasse. Legendär ist der 9:0-Erfolg im letzten und entscheidenden Spiel gegen den SSV Mettmann. Abends ging auf einer der schönsten Aufstiegs- und Vereinsfeiern im großen Saal vom „Rheinischen Hof“ richtig die Party-Post ab. Die Meisterschaft 1953: Der Beginn eines langsamen, aber kontinuierlichen Aufschwungs des SSV/der SSVg Velbert, der 1969 seinen Höhepunkt fand . . .
Zunächst, im WM-Wunder-Jahr 54, stießen junge Spieler wie Friedel Giegeling, einer der „Lensing-Schützlinge“, zu den Routiniers. Zu „Jacky“ Messerschmidt, zu Kapitän Willi Röhr, zu August Mutzberg. „Das waren Idole für uns. Die habe ich alle gesiezt“, erinnert sich Giegeling. Dann, nach ein paar Wochen, aber sagten sie: „Friedel, Du spielst jetzt bei uns. Sag Du.“ In den Folgejahren spielte der SSV stets oben mit – doch der große Wurf glückte noch nicht. Die Stimmung freilich war topp: Jeden Sonntag, nach jedem Spiel, ging’s zu Fritz Oetzbach ins Vereinslokal. Und „jedes Mal haben wir gesagt, nächsten Sonntag aber nicht. Und schon war es wieder Mitternacht . . . “,erinnert sich Marlies Giegeling, geborene Caspers, einer „SSVg-Familie“, an die vielen Feiern im Lokal „Zur Süßen Ecke“.
Borussia-Derbys und Fritz Walter: Tausende begeistert
Nach dem Wunder von Bern wuchs die Fußball-Begeisterung, auch in Velbert. Unvergessen sind die Derbys mit Borussia Velbert. 1955: 1:0 gewann der SSV Am Berg vor 5000 Zuschauern, 6000 Fans sahen das Rückspiel an der Christuskirche –5:1 für Borussia. Gemeinsam schließlich spielten SSVer (Thüs, Neumann, Neumetzler, Römer, Giegeling), Pychny und Skrowraneck vom VfB sowie Borussen(Hoppe, Müller, Mendrich, Bätz, Dumpich)bei einem echten Knüller: 9000 Zuschauer auf dem von-Böttinger-Platz waren begeistert, als diese Velberter Stadtauswahl ein 2:2 gegen den FC Kaiserslautern mit den Weltmeistern Fritz Walter, Ottmar Walter und Werner Liebrich erkämpfte –am 27. Juni 1959. Da hatte der SSV bereits einen weiteren Meilenstein geschafft. Die starke, von Lensing geführte Jugend – das 1a-Jugendteam wurde 1956/57 fast Niederrhein-Meister (höchste Klasse!) - verstärkte die erste Mannschaft. Römer, Thüs und Co. sorgten für weiteren Schwung. Meister 1958 In der Saison 1957/58 setzte sich der SSV hauchdünn durch vor den Amateuren von Fortuna Düsseldorf. Die Krönung einer spannenden Saison am letzten Spieltag: der 5:2-Sieg gegen die SSG Wülfrath, Fronleichnam 1958 – 5000 Velberter Fans feierten den Aufstieg mit. Der SSV spielte nun in der Landesliga.
Und die Schalker wurden zum 50. „Geburtstag“ des SSV, am festlichen 23. Juni 1962, platt gespielt. 3:2 gewannen bärenstarke Velberter gegen die mit Nationalspielern gespickten Schalker vor tausenden Fans. Die Knappen wurden von einer Mannschaft „entzaubert“, die in der Saison darauf erneut Geschichte schrieb. Mit dem 1961 zurück gekehrten Spielertrainer Friedel Giegeling wurde das Ziel erreicht: Der SSV stieg als souveräner Meister in die Verbandsliga Niederrhein auf, die höchste Amateurliga. Und auch im ersten Jahr in der dritten Liga glänzte der SSV – Platz drei. Die Strukturen wurden – im gesamt-deutschen Fußball – immer professioneller. Bei der SSVg Velbert zeichneten in diesen „goldenen 60er“ Jahren – neben vielen anderen – Günther Langenstedt und der unglaublich engagierte Peter Voß verantwortlich. Und: VfB-Geschäftsführer Voß, VfB-Vorsitzender Erich Tillmann und Langenstedt sorgten für einen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte– abseits des Platzes.